DRK-Kreisversammlung in Sennfeld

Sennfeld „Der DRK-Kreisverband Buchen befindet sich weiter auf Konsolidierungskurs. Im Jahr 2010 wurde ein Überschuss erzielt und die Eigenkapitalquote gesteigert", stellte der Kreisverbandsvorsitzende Roland Burger bei der Jahreshauptversammlung, am Dienstagabend in der Sennfelder Festhalle, fest.

Durch Zusammenhalt, Bündelung der Kräfte und ein bewundernswerter Einsatz der Mitglieder in den Ortsvereinen konnten diese Leistungen erbracht werden. Die Verantwortlichen sind, aufgrund der demographischen Entwicklung, bemüht, Kinder- und Jugendliche, auch mit Migrationshintergrund, für das DRK zu gewinnen und dies mit großem Erfolg. Die Schulsanitäter der Burghardt-Gymnasiums Buchen (BGB) erreichten bei einem Vergleichswettkampf der Schulsanitäter den zweiten Platz. In Höpfingen werden bereits seit 32 Jahren Schüler der neunten Klasse, im Rahmen einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft, ein ganzes Jahr in Erster Hilfe ausgebildet. Der Wegfall des Zivildienstes trifft auch den Kreisverband schwer. Renate Albrecht (Osterburken) und Ludwig Kalbantner wurde aufgrund ihrer großen Verdienste die Verdienstmedaille des Deutschen-Roten-Kreuzes verliehen.

Kreisverbandsvorsitzender Burger begrüßte in der Festhalle zunächst die Ehrenmitglieder, Ehrengäste und Mitglieder der Ortsvereine. Nach dem Totengedenken ließ Burger das vergangene Jahr Revue passieren. Zunächst beglückwünschte er die anwesenden Schulsanitäter des BGB für ihren Erfolg beim Vergleichswettkampf und blickte auf die Jubiläen, 50 Jahre DRK Hettingen und 125 Jahre DRK Sennfeld zurück. Der DRK-Kreisverband und der DRK-Ortsverein Buchen feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Burger zitierte den ehemaligen Kreisverbandsvorsitzenden Josef Frank, der beim 70-jährigen Jubiläum sagte, „Möge auch in Zukunft der gute Geist tätiger Nächstenliebe zur Linderung menschlichen Leidens und zur wirksamen Hilfe in der Not in Buchen lebendig bleiben". Nun 30 Jahre später könne man sehen, dass sich dieser Wunsch erfüllt habe, betonte Burger. „Auch wenn wir vor wenigen Jahren finanziell sehr gebeutelt um unsere Existenz kämpfen mussten, wurde seit damals beachtliches geleistet, so Burger. In Osterburken, Hardheim und Buchen wurden neue Rettungswachen gebaut und die technische Ausrüstung und Fahrzeugausstattung deutlich verbessert. Dazu kamen noch die Umsetzung des Helfer vor Ort-Konzeptes und der Aufbau der SEG-Einheiten in den Ortsvereinen. Oberstes Ziel bleibe nach wie vor, ein zuverlässiger Partner und Helfer für die Bürgerinnen- und Bürger zu sein. Die Infektionskrankheit „EHEC" habe wieder einmal verdeutlicht, wie wichtig das Blutspenden sei. Wer Blut spende helfe Leben retten, so Burger weiter.

Im Rettungszentrum Buchen fand im April dieses Jahres die zweitägige DRK-Leitungsgruppenausbildung statt. 20 Teilnehmer wurden mit einer Einsatzübung konfrontiert. Ein neues Behindertenfahrzeug konnte aufgrund von Spenden der „Aktion Mensch" und weiteren Spendern angeschafft werden. Der Kreisverband wurde wieder neu nach DIN ISO 9001:2008 zertifiziert. Dies sei sehr wichtig, so Burger, weil als Vertragspartner der Kassen Qualitätsstanddarts erfüllt werden müssen.

Ein neues Kat-Schutzfahrzeug wurde vom Land zur Verfügung gestellt. Ein schwieriges Thema sei der Wegfall des Zivildienstes. Zehn bis 12 „Zivis" hatte der KV durchschnittlich im Jahr. Vier junge Menschen werden im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres" beschäftigt. Für den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) gebe es derzeit keine Bewerber. Es gelte zu prüfen, wie die fehlenden „Zivis" aufgefangen werden können, ohne dass es zu Engpässen beim Dienst komme. Man versuche alle geeigneten Kräfte zu werben. Grundsätzlich seien Männer und Frauen ab 16 Jahre geeignet, Rentner, 400 Euro-Jober und freiwillige Helfer.

Der seit langem angekündigte Digitalfunk werde noch fünf bis sechs Jahre auf sich warten lassen. Dies sei kein Problem, weil man mit dem Analogfunk gut zu recht komme und man vorerst die Funkumstellung nicht finanzieren müsse. Die Zahl der fördernden Mitglieder sei in den letzten Jahren zurückgegangen. Mitgliederwerbeaktionen werden deshalb durchgeführt. Bei den Fahrten im Rettungsdienst/Krankentransport haben sich die Einsatzzahlen gesteigert. Der Kreisverbandsvorsitzende dankte zuletzt der Geschäftsstelle, den Ortsvereinen und allen freiwilligen Helfern für ihren Einsatz.

 

Schatzmeister Willi Weismann verwies anschließend auf ein positives Ergebnis und dass dadurch das Eigenkapital erhöht werden konnte. Wirtschaftsprüfer Dr. Thomas Mühling gab mittels „Power-Point-Präsentation" einen ausführlichen Rückblick über die Umsatzerlöse von den Jahren 2003 bis 2010. Der Jahresrechnung 2010 und dem Prüfbericht wurde einstimmig Zustimmung erteilt.

Kreisbereitschaftsleiterin Renate Albrecht informierte über Termine, Aktivitäten und Veranstaltungen. Die 12 Ortsvereine haben mit ihren gut ausgebildeten Helferinnen- und Helfern sehr viele ehrenamtliche Stunden, bei Tag- und Nacht, erbracht. Vom Kreisausbildungsleiter Löhr wurden vier SEG-Fortbildungen angeboten. Verschiedene Arztvorträge und Fortbildungen, insbesondere zum Thema „Neue ERC-Richtlinien", wurden angeboten. 20 Blutspendeaktionen wurden durchgeführt. An verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem Besuche der Jahreshauptversammlungen der Ortsvereine, Tagungen des Landesausschusses der Bereitschaften, Landesversammlung und vier Sprengeltreffen, nahmen Mitglieder der Bereitschaftsleitung teil, so Albrecht.

Kreissozialleiterin Yvonne Wolfmüller betonte, dass bei den Bewegungsprogrammen Wassergymnastik, Tanz, Yoga und Gedächtnistraining mit motivierten und gut ausgebildeten Kurslehrerinnen gute Qualität angeboten werde. Im Bereich Familienbildung sei das Kursprogramm „Elba" (für Eltern und Kind im ersten Lebensjahr) in Hardheim ein Selbstläufer geworden. Weitere Bereiche der Familienbildung wie „Spiko" (Spiel und Kontaktgruppen), Wasserspaß für Säuglinge, Yoga und Entspannungskurse für Kinder werden auf- und ausgebaut. In der Alzheimergruppe in Hettingen werden stundenweise Hausbesuche angeboten. Der Hausnotruf werde angenommen. Bei „Essen auf Rädern" habe man sich mit starker Konkurrenz zu messen. Das DRK biete allerdings unabhängig vom Wohnort „Essen auf Rädern" zu gleichen Preisen an. Ein großes Problem für den KV sei der Wegfall der „Zivis", was sich besonders bei den Fahrdiensten bemerkbar mache, so die Kreissozialleiterin.

 

Claudia Fieger-Molzer informierte anschließend über das Jugendrotkreuz (JRK) im KV. Es bestehen 14 Jugendgruppen in zehn von insgesamt zwölf Ortsvereinen mit über 190 Mitgliedern im Alter von sechs bis 27 Jahren. Der OV Mudau gründete im Jahr 2010 die erste „JRK-Feuerwehr-Gruppe". Zwei „JRK-lerinnen" haben die umfangreiche Gruppenausbildung auf Landesebene abgeschlossen. Ein besonderer Höhepunkt sei das alljährliche Kreisverbandszeltlager gewesen. Jugendgruppen nahmen an Wettbewerben auf Landesebene und am Bundesentscheid teil. Dem Schulsanitätsdienst gehören folgende Schulen an: Burghardt-Gymnasium Buchen, Grund-Haupt- und Werkrealschule Adelsheim und Osterburken, sowie die Arbeitsgemeinschaft an der Grund- und Hauptschule Höpfingen. Abschließend ging Fieger-Molzer noch auf JRK-Aktivitäten in Kindergärten und Vorschulen ein.

Mehr als 45 Menschen mit Behinderungen wurden vom 30-köpfigen Arbeitskreis der Behinderten-Begegnungsstätte Osterburken (BBO) betreut, so deren Leiter Werner Sabelhaus. Neun Kontakttreffen von Menschen mit Behinderungen und helfenden Nichtbehinderten fanden statt. Bei der 25. Freizeit der BBO im Südschwarzwald nahmen neun Menschen mit Behinderung teil. Treue Unterstützer der BBO seien wieder die Sparkasse Neckartal-Odenwald und die Volksbank Kirnau gewesen. Große Unterstützung erfuhr die BBO wieder von der „Aktion Mensch", die die BBO-Freizeit förderte und das neue BBO-Mobil mit 80 Prozent bezuschusste, so Sabelhaus.

 

Im Anschluss wurde auf Antrag von Landrat Dr. Achim Brötel die Vorstandschaft und Geschäftsführung einstimmig entlastet. Brötel entbot die Grüße vom Kreistag des Neckar-Odenwald-Kreises (N-O-K). Das DRK leiste eine wertvolle Arbeit, die gute Ideen benötige. Man sei auf Solidarität angewiesen. Entscheidend sei die Aufgabe in einem Sozialstaat, dass keiner durch den „Rost" falle. „Ein Kompliment für die Kreisgeschäftsführerin Sigrid Schmitt, ihrem Team und allen Ehrenamtlichen für den engagierten Einsatz", lobte der Landrat.

 

Der Landesgeschäftsführer im Landesverband Baden-Württemberg (BW) Hans Heinz übermittelte Grüße vom Landesverband und meinte, dass fördernde Mitglieder die finanzielle Grundlage für das DRK seien. Die Zahl der Fördermitglieder habe abgenommen. Die Arbeit in den Schulen und die Interkulturelle Öffnung müsse ausgebaut werden, denn nur so komme man an Jugendliche ran. „Ich gratuliere Ihnen für die Konsolidierung  der Finanzen", lobte der Landesgeschäftsführer.

Kreisverbandsehrenvorsitzender Dr. Ferdinand Peter sagte danach, die Überwindung des „Nichtwollens" sei entscheidend. Der gute Wille sei die Basis für unsere Arbeit. Es sei uns gelungen die Jugend zu gewinnen. „Helfen Sie dem DRK aus Überzeugung, gutem Willen und halten sie ihm die Treue", so Dr. Peter.

Der stellvertretende DRK-Kreisverbandsvorsitzende und Bürgermeister der Stadt Adelsheim, Klaus Gramlich, entbot zunächst die Grüße der Stadt Adelsheim und sagte, „Es ist uns eine Ehre, dass im Jubiläumsjahr „125 Jahre DRK-Sennfeld" die Jahreshauptversammlung in Sennfeld stattfindet". Über 125 Jahre bis heute habe sich die Tradition des Helfens ununterbrochen fortgesetzt und der OV Sennfeld könne auf diese Zeit stolz zurückblicken. Gramlich dankte allen DRK-Ortsvereinen, den vielen ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, die sich das Helfen zur Aufgabe gemacht haben.

Zwei verdiente Persönlichkeiten im DRK KV, Renate Albrecht und Ludwig Kalbantner, wurden von Roland Burger die Verdienstmedaille in Gold verliehen. „Die Welt lebt von denen, die mehr tun als ihre Pflicht", stellte Burger zunächst fest. Renate Albrecht ist seit 1962 aktives Mitglied im OV Osterburken und seit dieser Zeit verantwortlich für zahlreiche Aktivitäten. Von 1983 bis 1995 stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin, seit 1995 bis heute Kreisbereitschaftsleiterin. Ludwig Kalbantner ist seit über 50 Jahren Mitglied im OV Sennfeld. Von 1970 bis 1983 Bereitschaftsleiter im OV Sennfeld, 1971 bis 1996 Ausbilder für Erste Hilfe, seit 1975 ehrenamtlicher Helfer im Rettungs- und Krankentransport, 1981 Gruppenführer im Katastrophenschutz, Einheit Süd Standort Osterburken. Von 1978 bis 1982 war er hauptamtlich im Rettungsdienst, sowie von 1982 bis 2006 als Disponent in der Rettungsleistelle Mosbach tätig.

Die Vorsitzende des DRK OV Sennfeld, Beate Altrieth, dankte zuletzt allen, die sich beim Festakt „125 Jahre DRK-Sennfeld" beteiligt haben.

 

 

 

jüh/Foto: Häfner

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Kreisbereitschaftsleiterin Renate Albrecht (dritte von links) und Ludwig Kalbantner (rechts daneben mit Ehefrau) wurde aufgrund ihrer großen Verdienste um das DRK die Ehrenmedaille in Gold des DRK verliehen. Mit auf dem Bild Mitglieder der Vorstandschaft, die Ehrenkreisvorsitzenden Dr. Ferdinand Peter und Josef Frank und Landrat Dr. Achim Brötel.

 

 

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