Übung des DRK KV Buchen 2012

Hardheim/Buchen. Ein Schreckensszenario bot sich um die Mittagszeit im Hardheimer Ortsteil Bretzingen, das in dieser Form hoffentlich nicht wirklich stattfinden wird: Bei Renovierungsarbeiten im Obergeschoss des dortigen Kindergartens kommt es zu einer Explosion, in deren Folge es zu einem Brand und zu einer starken Rauchgasentwicklung im gesamten Gebäude kommt. Und um es gleich vorweg zu nehmen; die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises können sich nicht nur auf eine schnelle, sondern vor allem auch auf eine wirksame und lebensrettende Hilfe verlassen.

Nachdem der Notruf kurz vor 12 Uhr am vergangenen Samstag in der Rettungsleitstelle einging, erfolgte eine zügige Alarmierung der Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei, hatte doch die zuerst eingetroffene Gruppe der Abteilungswehr Bretzingen festgestellt, dass sich noch mehrere Personen, unter anderem auch Kinder, im Gebäude aufhalten. Starke Rauchentwicklung verhinderte eine schnelle Übersicht, zumal die Bretzinger Wehrmänner sich zuerst um die Evakuierung der Kinder mit ihren Erzieherinnen und dann um die rasche Brandbekämpfung kümmerten.

Was danach an Hilfe folgte, nötigte den zahlreichen Zuschauern, die sich infolge der lauten Sirenenklänge der ständig eintreffenden  Rettungsfahrzeuge, rasch vermehrten, Respekt aber auch Zuversicht ab. Von der Schlagkraft der Hilfsorganisationen überzeugten sich vor Ort MdB Alois Gerig, Landrat Dr. Achim Brötel, die Bürgermeister Roland Burger (Buchen), Klaus Gramlich (Adelsheim), Heribert Fouquet (Hardheim), Bretzingens Ortsvorsteher Clemens Breitinger, die stellv. Pfarrge-meinderatsvorsitzende Heike Hornbach als „Hausherrin“, DRK-Kreisgeschäftsführerin Sigrid Schmitt, DRK-Kreisbereitschaftsleiter Renate Albrecht (Osterburken) und Christian Wallner (Buchen) sowie den Vorsitzenden des Feuerwehrverbandes im Landkreis, Andreas Hollerbach (Buchen).

Von Kreisausbildungsleiter Garald Löhr und Stadtkommandant Martin Kaiser (beide Hardheim) und deren Teams wurde die vierte Gemeinschaftsübung mit dem Schwerpunkt der Verletztenversorgung  praxisnah gestaltet. Ihnen standen eine ganze Reihe von Beobachtern, mit Sonja Pfeiffer (Adelsheim) an der Spitze,  zur Seite, die den gesamten Ablauf verfolgten und dokumentierten. Den DRK-Rettungseinsatz leitete der Organisationsleiter im Rettungsdienst, Jan Albrecht (Fahrenbach). Ganz bei der Sache waren natürlich auch die kleinsten „Übungsopfer“, die von Vorschulkindern sowie Erstklässlern mit den Erzieherinnen des katholischen Kindergartens unter dessen Leiterin Tina Brosch, gestellt wurden. Sie konnten hautnah miterleben und malten ihre Eindrücke auch fleißig auf Papier, wie die Mimen des DRK Hardheim als „lädierte Opfer“ präpariert wurden. Schließlich suchten in dem ganzen „Gewusel“ auch noch drei besorgte Mütter ihre Kinder.

Die Bergung der Schwerverletzten aus dem Obergeschoß mit schwerem Atemschutz und mit der modernen Drehleiter übernahm die Freiwillige Feuerwehr Hardheim, während die nach und nach eintreffenden Rettungs- und Notarztwagen sowie die Sondereinsatzgruppen im Kreisverband Buchen des Roten Kreuzes die weitere Versorgung übernahmen. Für die notärztliche Versorgung zeichneten die Notärzte Dr. Lothar Hassling, Dr. Jürgen Raitz sowie Privatdozent Dr. Harald Genzwürker (alle von den Neckar-Odenwald-Kliniken), wobei letzterer auch die Funktion des leitenden Notarztes übernahm.  Zum Einsatz kamen die Rettungswagen aus Buchen, Hardheim und Osterburken, das Notarzteinsatzfahrzeug aus Buchen sowie die Sondereinsatzgruppen des Kreisverbandes aus Hardheim, Höpfingen, Walldürn, Buchen, Adelsheim und Sennfeld. Das DRK Höpfingen richtete mit seinen beiden Arztgruppenfahrzeugen einen Behandlungsplatz und eine Triage im und neben dem Bretzinger Feuerwehrgerätehaus ein, von wo dann die Verletzten weitergeleitet wurden. Man hatte diesen Ort gewählt, um den Verkehr auf dem Autobahnzubringer, der von Polizeihauptkommissar Robert Münch und seinen Beamten vom Hardheimer Polizeiposten geregelt wurde,  nicht zusätzlich zu beeinträchtigen. Dieser Umweg verlangte von den Einsatzkräften zusätzliche körperliche Anstrengungen und machte es der Einsatzleitung schwer, den Überblick über das weiträumige Geschehen zu behalten.

Ein lebensbedrohlich Mehrfachverletzter, sowie ein Verletzter mit schweren Verbrennungen wurden per Rettungshubschrauber, zwei weitere Verletzte mit Rauchgasvergiftungen mit den Rettungswagen, in die nächsten Krankenhäuser verbracht. Die rund 15 Kinder und deren drei Erzieherinnen wurden von den Rettungskräften versorgt, betreut und gaben bei einer Limonade bereitwillig Auskünfte über ihre Personalien, denn auch die Registrierung von Opfern und Einsatzkräften wurde fleißig geübt; dazu hatte das Kreisauskunftsbüro des DRK-Kreisverbandes, das komplett vom Ortsverein Hettingen gestellt wird, im Hardheimer DRK-Heim sein Domizil aufgeschlagen.

Und weil üben auch hungrig macht, gab es abschließend statt Kritik ein schmackhaftes Essen und eine Flüssigkeitszufuhr in der Erftalhalle, für das die Verpflegungsgruppe des DRK Hardheim gesorgt hatte.

Bei diesem gemeinsamen Essen wurden die einzelnen Stationen diskutiert und die kameradschaft- lichen Kontakte gepflegt. Bürgermeister Heribert Fouquet, Leitender Notarzt Dr. Genzwürker und Kreisausbildungsleiter Gerald Löhr dankten in Ihren Ansprachen den Einsatzkräften für ihr großes Engagement nicht nur während der Übung sondern auch über das ganze Jahr hinweg.  „Aber während der Übung habe ich auch gesehen, dass wir normale Bürger ruhig schlafen können“, fasste Bürgermeister Heribert Fouquet, der zugleich auch als stellvertretender DRK-Kreisvorsitzender sprach, seine Eindrücke zusammen. Allerdings habe die Übung aber auch verdeutlicht, wie großflä-chig der Landkreis sei. Dass man mit Bretzingen, einem Ort an der Landkreisperipherie, als Übungsort ausgewählt habe, mache ihn froh, denn dadurch habe man unter realistischen Bedingungen die langen Anfahrtswege für die Einsatzkräfte einschätzen können. Für Privatdozent Dr. Harald Genzwürker seien „die Helfer vor Ort“ – Gruppen eine wichtige Unterstützung für den Rettungsdienst, um vor allem auch die gesetzlichen Hilfsristen einzuhalten. Er lobte den hohen Ausbildungsstand der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz, ermunterte sie dennoch, sich noch mehr der Aus- und Weiterbildung zu widmen, weil die Notfallmedizin sich ständig weiter entwickle. Stadtkommandant Martin Kaiser blieb es vorbehalten, mit seinen Dankesworten den offiziellen Teil abzuschließen.

Hs

   

 

 

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