Themenabend "Demenz in der Kunst"

Buchen. „Wie aus Wolken Spiegeleier werden" , das hätte der an Alzheimer erkrankte Künstler und Werbegrafiker Carolus Horn auch gern nachvollzogen.

Seine fortgeschrittene Krankheit ließ solche Analysen jedoch längst nicht mehr zu, und damit kann sich heute nur noch der Betrachter ein Bild davon machen, wie sich seine Krankheit in jeder Phase seines künstlerischen Schaffens wiederspiegelt.

Bekannter Grafiker

Der DRK-Kreisverband Buchen e. V. und der Arbeitskreis Gerontopsychiatrie Neckar-Odenwald-Kreis widmete sich im Rahmen eines Themenabends „Demenz in der Kunst" diesem Künstler, der in der Blütezeit seines Schaffens nichts Geringeres als den „Coca Cola"-Schriftzug kreierte und für Opel und zahlreiche andere Markennamen als führender Grafiker tätig war. Einführende Worte richteten DRK-Kreisgeschäftsführerin Sigrid Schmitt und Dr. Valentin Hoss an die zahlreichen Zuhörer im vollbesetzten DRK-Schulungsraum. Sie stellten ihre Angebote im Umgang mit Demenzkranken vor.

Im ersten Teil des Abends erläuterte Referent Markus Fischer von der Firma Novartis Pharma den Werdegang des Künstlers Carolus Horn, der sich neben seinem Wirken als Werbegrafiker auch der Kunst des Malens verschrieb. Gezeichnet von seiner Demenzerkrankung schlugen sich die Spuren seiner Krankheit auch vermehrt in seinen Bildern nieder.

Währende seine Werke anfänglich noch detailgenau seine Betrachtungen wiedergeben, ist die zunehmende Verschlechterung seines Krankheitszustandes auch ganz deutlich in seinen Bildern zu sehen.

Gravierende Veränderung

Das ursprüngliche Gefühl für Details ist längst einer schemenhaften Darstellung gewichen und erinnert nicht mehr annähernd an frühere Darstellungen.

In der Pause konnten sich die Zuhörer eingehend mit diesen Veränderungen anhand seiner ausgestellten Bilder beschäftigen.

Den zweiten, literarischen Teil des Abends eröffnete Stefan Müller-Ruppert mit Auszügen dreier Autoren, die sich diesem Thema gewidmet haben. Sehr eindrucksvoll die Schilderungen und Darstellungen aus der Sicht von verschiedenen Betroffenen.

Das Krankheitsbild ist immer gleich und nicht aufzuhalten, diese Erfahrung macht ein betroffener Sohn, ebenso wie die Ehefrau in dem Roman von Katrin Hummel „Gute Nacht Liebling" als auch der erkrankte Autor Richard Taylor, der das Krankheitsbild aus der Sicht des Betroffenen eindrucksvoll in seinem Buch dokumentiert.

Beifall gab es am Schluss für alle Mitwirkenden des informativen Abends, die sich kostenlos in den Dienst einer guten Sache stellten und einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung der „Alzheimer Krankheit" leisteten von der allein in der Bundesrepublik Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen betroffen sind.

k.n./Fränkische Nachrichten/02.10.2009

 

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