"Helfer mit Herz" im Seckacher Ortsteil:
Haus eines Wachkoma-Patienten behindertengerecht eingerichtet / Fernsehteam und Akteure voneinander begeistert Ganz Zimmern packte beim Umbau mit an
"Ihr seid mit Abstand das Beste, was ich in den letzten 18 Monaten erlebt habe", lobte Vera Int-Veen die Zimmerner "Helfer mit Herz" und applaudierte begeistert. Dem vorausgegangen waren fünf überaus aktive Tage mit rund 60 Helfern vor Ort, die in dieser Zeit nach einer Planung des RTL-Teams das Haus einer Zimmerner Familie nicht nur grundlegend sanierten, sondern im Erdgeschoss auch noch behindertengerecht umbauten und einrichteten. Vor rund eineinhalb Jahren hatte der Vater dieser Familie, ein Endfünfziger, ohne Vorwarnung Hirnbluten bekommen und ist seitdem im Wachkoma. Ein Herzenswunsch von Ehefrau Heidi und den Töchtern Silke und Ramona war es, Vater Engelbert zumindest ab und zu vom Limbacher Pflegeheim Katharina von Hohenstadt nach Hause holen zu können. Doch den dazu notwendigen Umbau des kleinen Häuschens hätten sie finanziell nicht schultern können. Gudrun Ackermann aus Zimmern hatte schließlich die Idee, das "Helfer mit Herz"-Team von RTL anzuschreiben. Als Vera Int-Veen von dem tragischen Schicksal erfuhr, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die beherzte Moderatorin und ihre Heinzelmännchen anrückten. Und von Anfang an stimmte die Chemie zwischen den Zimmernern und den "Fernsehleuten". Beide Gruppierungen waren voneinander begeistert. Zimmern stellte fest, dass es dem Team nicht um jeden Preis um Einschaltquoten ging, sondern viel Um- und Rücksicht bei den Leuten zu spüren war. "Natürlich wollen wir unsere guten Bilder im Kasten haben", bestätigte Int-Veen-Assistentin Andrea, doch das wolle man nicht auf Kosten der beteiligten Personen. Gegenseitige Fürsorgepflicht "Es kommt selten vor, dass uns allen beim Übergabe-Dreh die Tränen in den Augen stehen. Normalerweise sind wir viel zu konzentriert in diesem Moment. Wenn das doch so ist, dann wissen wir bombensicher, dass dieser Job super und richtig war." Der Teamgeist und die für diesen Ort "ganz normale gegenseitige Fürsorgepflicht" hat Zimmern für das RTL-Team zu etwas Besonderem gemacht. Und der Abschied fiel der weit gereisten Truppe seltsamerweise schwer. Denn Menschlichkeit, punktgenaue und unglaublich einfühlsame Anweisungen waren auch für sie oberstes Gebot und gaben die Charaktere von Team-Chefin Vera Int-Veen deutlich wider. Zusammen mit den Ortsansässigen war es ihr gelungen, ein ganzes Heer ehrenamtlicher Helfer zu aktivieren und perfekt zu koordinieren. Frauengemeinschaft aktiv Aus der Gesamtgemeinde Seckach agierten viele Firmen kostenlos. Tagtäglich versorgte in dieser Woche die Frauengemeinschaft Zimmern rund 60 Helfer aller Generationen im Feuerwehrgerätehaus mit den kostenlos bereitgestellten Speisen und Getränken. Da gab es kein Halten mehr Als nach dieser unglaublichen Aktion die Familie von ihrem "Zwangsurlaub" zurückgeholt worden war, wurde sie von vermutlich ganz Zimmern mit frenetischem Beifall, der gar nicht mehr aufhörte, in ihrem neuen alten Zuhause willkommen geheißen. Da gab es kein Halten mehr für Tränen der Rührung und der Dankbarkeit. Doch nach der Besichtigung der Räumlichkeiten, hatten Vera Int-Veen und ihre Leute noch eine Überraschung für die Familie. Überraschung gelungen Der DRK-Kreisverband Buchen hatte sich bereiterklärt, den kostenfreien Transport von Vater Engelbert zu übernehmen, der dadurch nach über eineinhalb Jahren erstmals wieder zuhause sein konnte, wenn ihm dieses Zuhause durch den notwendigen Umbau auch vermutlich sehr fremd erscheinen musste. Dafür hatte er aber endlich mal wieder seine Familie um sich. (L. Merkle) Fränkische Nachrichten 9. August 2010
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