Fit für den Betreuungsdienst - 9 Einsatzkräfte absolvieren DRK Fachdienstausbildung
Wohnhausbrände, Bombenfunde oder Hochwasserkatastrophen. Immer wenn Menschen ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen und auf fremde Hilfe angewiesen sind, schlägt die Stunde des Betreuungsdienstes vom Deutschen Roten Kreuz.



Mehrere Dutzend ehrenamtliche Einsatzkräfte sind im DRK Kreisverband Buchen speziell dafür ausgebildet, innerhalb kürzester Zeit Betreuungsplätze und Notunterkünfte einzurichten. 4 neue Helfer sind nun hinzugekommen, 3 weitere im Kreisverband Tauberbischofsheim und 2 im Kreisverband Mosbach. In insgesamt 32 Unterrichtseinheiten absolvierten sie in den Räumlichkeiten des DRK Ortsverein Walldürn die Fachdienstausbildung Betreuung und wissen nun ganz genau, was im Einsatzfall zu tun ist.

Die erfahrenen Ausbilder Reinhold Kullmann und Christoph Biersbach sind sich einig: Wer für den Betreuungsdienst im Katastrophenschutz tätig werden will, muss vor allem kreativ sein. "Jeder Einsatz ist anders", erklärt Christoph Biersbach. "Ob es die Einsatzlage selbst ist, die zur Verfügung stehenden Gebäude für einen Betreuungsplatz, oder die Anzahl der Betroffenen. Keine Lage lässt sich in ein vorgegebenes Schema pressen."

Hinter jedem Einsatz aber stecke eine wahre logistische Meisterleistung. "Der Betreuungsdienst deckt die gesamte Bandbreite ab. Von der Anlaufstelle für Betroffene im Schadengebiet, über den Transport zum Betreuungsplatz, die Einrichtung einer Notunterkunft, die Registrierung und Erfassung der Betroffenen bis hin zur Herstellung und Ausgabe von Verpflegung können wir uns um all das kümmern, was gerade benötigt wird", erklärt Reinhold Kullmann. Neben einer guten Organisation müsse jeder Helfer im Einsatz wissen, welche Arbeitsschritte wo benötigt würden. "Man gibt ja keine 500 Mahlzeiten über den Tag verteilt heraus, sondern alle gleichzeitig. Geschirr, Besteck, Becher und nicht zuletzt das Essen selbst - alles muss in ausreichenden Mengen zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar sein", erklärt er weiter am Beispiel der Verpflegungsausgabe eines Betreuungsplatzes. Außerdem müssen im Vorfeld geeignete Räumlichkeiten wie z.B. Hallen erkundet, inventarisiert und vorgeplant werden, Telefonlisten von Verantwortlichen, Metzgern, Bäckern und vielen mehr gepflegt werden, damit im Einsatzfall alles reibungslos ablaufen kann.

Ein Grund, warum die Fachdienstausbildung aus Sicht der Teilnehmer keine Langeweile aufkommen ließ. "Jeder der Ausbildungstage hielt neue Themen für uns bereit", berichtet Dominic Burger-Graseck, der den Lehrgang als Kreisbereitschaftsleiter des DRK Kreisverbands Buchen organisierte und auch selbst an der Ausbildung teilnahm. Wichtigster Lehrinhalt sei jedoch gewesen, flexibel auf Anforderungen reagieren zu können.

Nicht immer sind es die großen Katastrophenschutzkomponenten des Landes Baden-Württemberg, in denen der Betreuungsdienst tätig wird. "Viele Einsätze sind deutlich kleiner", weiß Reinhold Kullmann aus Erfahrung. "Bei einem Wohnhausbrand kümmern wir uns oft nur um weniger als ein Dutzend Betroffene." Schnell müsse man in solchen Einsätzen genau die Helfer und Materialien zusammenstellen, die gerade benötigt würden.

Die Verpflegung an allen 4 Lehrgangstagen stellten bereits ausgebildete Verpflegungshelfer des DRK OV Walldürn sicher.



(Bild: DRK-Kreisverband Buchen)

 

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